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Sag mal, wenn man 3 Monate oder so unterwegs ist, wann fängt denn die Reiselust an, zu verblassen?
Ich bin in den letzten Jahren im Höchstfall 2 Wochen am Stück campen gewesen (mangels deiner ersten beiden Punkte, also mangels Geld und Zeit), und da war sie ja noch lange nciht verblasst... :angle:

Die Lust verblasst nicht auf jeder Reise gleich schnell.
Es hängt von vielen Faktoren ab:
Wie gut wird daheim zum Haus geschaut.
Wie schön ist das Wetter.
Wie interessant ist die Reise.
usw. unzählige Punkte.
Irgendwann will ich aber nicht mehr Gast sein auf einem CP oder geduldet an einem halb legalen Ort.
Ich weill einfach wieder auf meinem Fleck Erde sein, in meiner eigenen Duschkabine duschen im riesigen Bett schlafen etc.
Früher, als ich noch voll im Saft war und mein Geschäft mit Volldampf betrieben hab, das ist es mir jeweils schon nach 10 Tagen verleidet.
Geld und Zeit ist also nicht alles.

Hallo zusammen,

jetzt geb ich auch noch meinen Senf dazu:

Die eine Frage ist, wie weit kann man absolut mit einem Wohni fahren. Die Antwort ist: unbegrenzt weit, das hängt, wie schon gesagt wurde, von der zur Verfügung stehenden Zeit und - leider - auch dem Budget ab.

Die andere Frage ist - und das ist glaube ich hier gemeint - wie weit kann man mit dem Wohni am Stück fahren. Und das ist in erster Linie eine Frage der Kondition und auch ob man sich während der Fahrt ablösen kann, aber auch davon, ob man bei Zwischenstopps noch ein wenig Programm machen möchte und auch davon, ob man unterwegs auf CPs oder anderweitig übernachten möchte.

Also ich fahre ja seit vielen Jahren nach Portugal und habe idealerweise 4 Wochen Urlaub zur Verfügung (klappt leider seit einiger Zeit nicht mehr). Um diese Strecke zu bewältigen (ca. 3000 km) bin ich also am ersten Tag immer so gegen 04:30 losgefahren. Um ca. 21:00 wurde dann der erste Rasthof hinter Tours erreicht (hängt immer davon ab, wie gut man durch Paris kommt).

Am zweiten Tag wurde dann auf dem Rasthof kurz vor Madrid die nächste Übernachtung eingelegt und am dritten Tag der Rest gefahren. Ankunft am Zielort dann so um 15:00.

Das ist natürlich nicht jedermanns Sache, besonders das Übernachten auf Rasthöfen zwischen den Lkw. Besonders angenehm übrigens, wenn man zwischen Kühlwagen steht... Wenn man unterwegs auf CPs übernachten möchte, hat man dagegen wohl nur so 10 Stunden Fahrzeit pro Tag zur Verfügung. Damit wäre die Reichweite auf ca 800 km pro Tag begrenzt.

Ich kenne aber auch einen ganz harten Typen, der macht die Strecke nach Portugal im Wechsel mit seiner Frau an einem Stück, während der/die jeweils andere auf der Ladefläche des Kombis pennt. Die beiden sind dann so nach 36 - 38 Stunden am Ziel. Also das wäre selbst für mich nix.

Wenn ich einmal nicht mehr arbeiten muß, stelle ich mir vor, daß ich auf längeren Törns so etwa 600 km pro Tag unter die Räder nehme. Das stelle ich mir sehr entspannt vor. Denn bereits heute stelle ich fest, daß der oben beschriebene Ritt nach Portugal doch nicht mehr so leicht wegzustecken ist wie noch vor 10 Jahren. Ja, man wird eben nicht jünger.

Was die Abwesenheit vom heimischen Standort betrifft, so kann ich mir durchaus vorstellen, viele Wochen unterwegs zu sein. Wäsche waschen (lassen) kann man schließlich überall - und es gibt keinen Postkasten, wo sich die unbezahlten Rechnungen und Bußgeldbescheide häufen :sad:

Gruß Wolfgang I

Moin Wolfgang,

wie du es schreibst, kommt unseren Fahrgewohmheiten recht nahe.

Die Tour zur Bretagne (1200km) fahren wir normalerweise durch (13,5 - 15 Std. je nach Verkehr), wobei ich das meiste fahre. Denn auch wenn für uns der Urlaub bei der Abreise beginnt, ist nicht der Weg das Ziel sondern der CP.

Allerdings, wie du schreibst, werden auch wir nicht jünger. Irgendwann werden wir wahrscheinlich irgendwo in der Normandie einen Zwischenstopp einlegen.

Gruß Jochem

oder wenn einem mal wieder einer dieser Superstaus einem die Urlaubsanreise verhagelt.... wtu)
Dann bekommt der Satz "Der Weg ist das ziel " eine ganz neue bedeutung :-o

gruß, O.

Das stimmt. Der Weg ist das Ziel.
Kann ich voll und ganz unterschreiben.
Stimmt auch wenn kein Superstau ist.
Nichts genaues planen und sich kein absolutes Tagesziel vornehmen.
Das ganze Leben ist eine Reise, darum lieber weniger weit pro Tag und irgendwo rasten, mit irgndwem zu quatschen anfangen, am liebsten mit jemandem der da wohnt. So haben sich schon die schönsten Begegnungen ergeben.
Braucht manchmal schon ein wenig Mut, auf jemanden zugehen - ihn ansprechen. Vielleicht in einer fremden Sprache.
Klappt nicht immer, aber fast. Ist in 90 % der Fälle lohnend.
Ich bin dann wieder um eine Erfahrung reicher, hab etwas weniges von "fremden" den Menschen und ihren Lebensgewohnheiten erfahren. Schon sind mir die Menschen dann weniger fremd.

Der Weg ist das Ziel - ein oft benutzter Satz - stimmt (für mich) voll und ganz.

Campergruss, bürstner97

Moin Lorenz,

sicher ist das auch eine Art zu reisen. Wenn ich mir eine Rundreise vornehme, mache ich das genau so. Allerdings brauche ich meinen Kindern damit nicht anzukommen. Die finden die Autofahrt eher langweilig und erdulden diese, weil sie wissen, was sie am Ziel der Fahrt erwartet. Die brauchen auch keine kulturellen Leckerbissen links und rechts der Autobahn (dann schon eher die mit dem großen gelben "M").

Von daher sind wir uns einig, das möglichst schnell hinter uns zu bringen, rauschen einmal durch die Nacht und sind am nächsten Mittag am Meer.

@Olli, die Superstaus sind auf dem Weg in die Bretagne Gott sei Dank die Superausnahme. Normalerweise ist die Strecke immer flott zu fahren.

Gruß Jochem

Hallo Jochem

stimmt, hast recht. Was das Reisen mit Kindern anbetrifft ist es für mich einfach schon zu lange her als dass ich noch dran gedacht hab.

Als wir jeweils alles gepackt hatten und endlich losfahren konnten, dann haben die Kinder meist schon nach einer Viertelstunde Fahrt gefragt: "Wie weit ist es noch, wie lang dauert die Fahrt noch?" Was für ein Frust für den Vater der meint, den Kindern etwas bieten zu wollen von der grossen weiten Welt.
Für die Kinder wäre also eine Fahrt an den nächst gelegenen See genau richtig gewesen. Wichtig für sie war: Freiheit - den ganzen Tag in der Badehose mit anderen Kindern spielen. Und auch ja keine Wanderung unternehmen. Allehöchstens eine in den nächsten Lunapark.

Wir haben damals jeweils versucht einen Mittelweg zu finden zwischen den unseren und den Interessen der Kinder. Es war eine schöne Zeit, auch die Kinder erinnern sich gerne daran.
Dennoch sind wir froh, dass wir nun mehr Freiheit nach unserem Geschmack im Sinne vom oben beschriebenen Reisen geniessen können.

Campergruss, bürstner97

Hier noch ein tipp von einem ehemaligen Frankreich Trucker,
da die französichen lkw fahrer früher gerne streiken (besonders der streik 1992) und dies taten indem sie wichtige autobahnenverbindungen sperrten mußte man sich slupflöscher suchen um nach hause zu kommen.
diese fand ich dann in national strassen (weiße schrift auf roten grund).
Also wer zeit hat sollte diese straßen bevorzugt nehmen erstens sieht man mehr von der landschaft und zweiten kosten diese straßen keine maut und gut ausgebaut sind diese straßen auch noch.
einzigste schwirigkeit liegt darin das man orts unkundige immer wieder versucht mit hinweis schildern auf die autobahn zu ziehen.
1994 hab ich und meine frau eine tour nach biarritz gemacht auf der hinfahrt haben wir nicht eine franc für die Autobahn bezahlt. weil wir nur nationalstraße gefahren sind.

gruß
Udo

Moin Udo,

der Tip mit den Nationalstraßen ist, wie du ja selbst schreibst, nur zu empfehlen, wenn man Zeit hat. Für Nachtfahrten oder wenn ich noch einen langen Weg vor mir habe, bevorzuge ich trotz Maut die Autobahn. Wer schon mal auf einer stockdunklen Nationalstraße einem LKW mit der Befeuerung eines Fußballstadions begegnet ist, weiß warum.

Auf unserem alljährlichen Weg in die Bretagne musste ich früher noch ein Teilstück von 100km über Nationalstraßen fahren. Seit vor 2 Jahren das letzte Autobahnstück fertig ist, hat sich unsere Fahrzeit um ca. 30 Minuten verkürzt. Und entspannter zu fahren ist´s mit Gespann allemal.

Gruß Jochem